Ein Bürgerdialog der AfD am 22. Oktober in Speyer auf dem Fahrgastschiff „Pfälzerland 2″ mit Fahrt auf dem Rhein, bei dem auch mehrere Bundestagsabgeordnete der Partei teilnehmen wollten, ist abgesagt worden. Das Speyerer Personenschifffahrtsunternehmen Streib zog seine Zusage an die Partei unter dem Druck verschiedener Gruppierungen zurück, unter anderem von „Aufstehen gegen Rassismus“ (Motto: „Wir wollen verhindern, dass Rassistinnen und Rassisten Raum für ihre Hetze bekommen.“).
Zwei Briefe, die offenbar der Betreiberfamilie zugingen, wurden in einem Leserbrief an den „Speyer Kurier“ veröffentlicht. Dort findet sich unter anderem der schlüssige Satz: „Die AfD steht bundesweit für Spaltung, Ausgrenzung und eine Rhetorik, die unsere demokratische Gesellschaft gefährdet.“ Nun, zumindest die Ausgrenzung scheint hier nicht von der AfD ausgegangen zu sein. Das Muster ist bekannt. Wirte, die der AfD Veranstaltungsräumlichkeiten zur Verfügung stellen wollen, werden in Westdeutschland schon seit langem von Antifa-Gruppen „bearbeitet„, dies zu unterlassen.
Solche Aktionen produzieren immer nur Verlierer. Der Betreiberfamilie Streib ist es zu wünschen, dass sie jetzt nicht Kunden aus dem anderen Lager verliert − immerhin konkurriert die AfD mit der SPD um den zweiten Platz bei den anstehenen Landtagswahlen. Der AfD Rheinland-Pfalz muss man Naivität attestieren: Sie kündigte den Namen des Schiffs (und damit seiner Eigentümer) offen auf ihrer Homepage an und brachte so das Unternehmen in die Schussline. Und zuletzt schadet es auch dem Anliegen der politischen Konkurrenz der AfD, indem der Fokus nicht mehr auf deren inhaltlicher Argumentation liegt. Und mancher unvoreingenommene Bürger wird sich fragen, ob die Ausgrenzung der AfD nicht schon jedes Maß überschritten und zu einer Treibjagd geworden ist.