Früher hieß es bei den Katholiken noch: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

Okt. 18, 2025 | Uncategorized

Das Treffen von Potsdam, auf dem angeblich ein „Geheimplan gegen Deutschland“ mit massenhaften Abschiebungen von Deutschen geplant worden ist, ist bereits vielfach vor Gerichten verhandelt worden, die die von Correctiv maßlos aufgebauschte Story − plakativ ausgedrückt − in der Luft zerrissen haben. Ich habe hier bereits darüber berichtet.

Das hinderte die ARD jedoch nicht daran, am 24.03.25 eine Reportage auszustrahlen („Masterplan – Das Potsdamer Treffen und seine Folgen“ von Volker Heise), die weiter in die gleiche Kerbe haute, und diese bis heute auf ihrer Mediathek zu belassen, auch nachdem das Oberlandesgericht Hamburg sie am 19.06.2025 (Az. 7 W 248/25 n.rk.) als journalistisch höchst fragwürdig beanstandet und festgestellt hatte, dass dem Kläger eine Aussage in irreführender Weise unterstellt worden war (laut Rechtsanwalt Dr. Brennecke von der Kanzlei Höcker).

Dr. Brennecke kommt in seinem Blog-Artikel zu dem Fazit: „Obwohl die Kernaussagen des Correctiv-Berichts längst auch durch gerichtliche Entscheidungen widerlegt sind und der Correctiv-Bericht von Medienjournalisten negativ bewertet wurde, versuchen SWR und NDR in Zusammenarbeit mit „Zero One Film“ dennoch, das falsche Bild einer seriösen Correctiv-Berichterstattung irgendwie aufrecht zu erhalten. Das zeigt, dass man beim SWR und NDR nichts dazugelernt hat.“

Zur „Ehrenrettung“ der ARD ist zu sagen, dass das Urteil des OLG Hamburg noch nicht rechtskräftig ist. Solange nicht das Bundesverfassungsgericht geurteilt hat und das SEK vor der Tür steht, will man bei der ARD anscheinend nicht von diesem Herzensthema lassen.

Die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz verlieh nun diesem tendenziösen Werk am 9. Oktober − also vier Monate nach dem Urteil − den Katholischen Medienpreis 2025. Auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz liest sich das so:

Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigt die Beiträge der Preisträgerinnen und Preisträger und unterstreicht die Relevanz eines werteorientierten Journalismus: „Besonders in Zeiten zunehmender Polarisierung des öffentlichen Diskurses, in denen Kommunikation und die Verbreitung von Information durch Hass, Hetze und Herabwürdigung geprägt sind, braucht es einen qualitativ hochwertigen und verantwortungsbewussten Journalismus, der Irrtümer und Missstände aufdeckt und die Anliegen der Schwächsten und Ausgegrenzten in den Blick nimmt.

Der Sprecher der Bischofskonferenz erklärte auf Nachfrage, die Szene sei „geringfügig umgeschnitten“ worden, das Urteil damit erfüllt (siehe hier).

Wir müssen hier gar nicht an die vielen Skandale der katholischen Kirche der letzten Jahre erinnern, um uns kopfschüttelnd zu fragen: Was ist nur aus der katholischen Kirche geworden?

Wolfgang Fallot-Burghardt

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